Die Vorgeschichte
Vor meiner Krankheit war ich sehr gerne laufen. Teilnahmen am Osterlauf in Grevenmacher (Luxembourg) oder dem Silversterlauf in Trier, es gab immer ein Ziel auf das wir trainiert haben. Ein Freund und ich hatten das Ziel New York. zwei bis drei mal die Woche trainierten wir auf der Filscher Höhe. Mein bestes Ergebnis: 10 km in 48 min. 49 sek. beim Osterlauf 2004. Zunächst stoppte mich die Krankheit in Sachen Sport. Mit zunehmender Dauer der Krankheit wurde Laufen, Fußball und Wandern immer unwahrscheinlicher. Nach der Amputation kam zumindest für das Wandern wieder Hoffnung auf.
Irgendwann zeigte mir mein Techniker eine Sportprothese von Otto Bock. Diese durfte ich dann einen Tag lang testen. WAS FÜR EIN GEFÜHL… Da die Krankenkassen (sowohl in Deutschland als auch in Luxembourg) die Kosten nicht übernehmen wollten, wurden einige Anstrengungen unternommen, damit ich das „Laufbein“ bekommen konnte. Auch hier muss ich mich wieder bei vielen Menschen bedanken! Und dann bekam ich das Bein…
Hoch motiviert ging ich mit der Prothese an den Start (mein Gedanke: lange nicht mehr gelaufen. 5 km wird aber wohl klappen). Es stellte sich aber heraus, dass es bedeutend schwieriger war als gedacht. So landete die Prothese im Schrank… Aber die Anschaffung, die Mühe die sich einige Menschen damit gemacht haben, waren zu groß um Sie im Schrank zu lassen!!! Ich habe beschlossen, ab diesem Jahr der Sache noch eine Chance zu geben. Also trainieren, trainieren, trainieren. Die ersten „Runden“ kann man nicht wirklich als Training bezeichnen. Nach knapp 150 m (ja, wirklich Meter…) fühlt der Stumpf sich an, als würde er knappe 100 Kg wiegen. Zudem kommt immer wiedermal der Gedanke dass man stürzen und sich verletzen könnte. Daran muss man sich wohl gewöhnen.
Aber ich habe ein erstes Ziel vor Augen (ich glaube das benötige ich dringend): Der virtuelle Trier Stadtlauf am 26.06.2021. Das Ziel ist sehr, sehr hoch, aber ich werde es versuchen. Noch habe ich Zweifel das ich das schaffe. Wir werden sehen…