2. Etappe Eifelsteig

Zweite Etappe: Roetgen bis Mützenich

Datum: 09.09.2017

Strecke: 15 km

Zeit: 4 h 10 min

Vorbereitung: Außer der Buchung einer Unterkunft, hatte ich für diese Etappe keine Vorbereitungen getroffen.

In der Zeit zwischen der ersten und der zweiten Etappe hatte ich das Training etwas schleifen lassen. Also ging ich mit einem etwas mulmigen Gefühl an den Start in Roetgen. Immerhin gibt es im Venn auf belgischer Seite keine echte oder einfach zu organisierende Ausstiegsmöglichkeit. Auch auf der zweiten Etappe begleitete mich ein Freund. Vom Startpunkt in Roetgen ging es zunächst ein kleines Stück durchs Dorf in Richtung Belgien. Am Ortsende führte der Weg dann in ein längeres, aber gut begehbares Waldstück. Nachdem wir die Belgische Grenze passiert hatten, änderte sich das „Eifelsteig-Logo“ etwas. Der angenehme Waldweg führt uns zu den Reinartzhöfen. Am Mittleren Hof steht noch die kleine Kapelle der ehemaligen Siedlung. An der Schutzhütte machten wir unsere erste große Pause.

Ab den Reinartzhöfen führte der Weg schnurgerade durch das Venn in Belgien. Zur Hälfte, des schier endlos wirkenden Weges, machten wir noch eine kurze Rast. Diese Pause war zwingend notwendig, da ich zunehmend Probleme mit dem Schaft bekommen hatte. Der Silikonschutz der Klammer war verrutscht und der Rand des Schaftes drückte enorm in die Haut (sehr schmerzhaft). In der Schutzhütte musste ich also das erste mal während einer Wanderung die Prothese ausziehen und wieder anziehen.

Gut gestärkt und der Schutz an der richtigen Stelle des Schaftes, machten wir uns also auf die letzten Kilometer unserer zweiten Etappe. Nach dem wir die gerade und mit wenig Höhepunkten (dennoch bietet das Venn eine beeindruckende Landschaft) gespickte Strecke gepackt hatten, merkte ich die schwindende Kraft. Aber bis zum Ziel waren es noch ein paar Schritte (ca. 2 km). Mein Stumpf fing an zu drücken und die Muskeln wurden extrem schwer. Mit kleinen Schritten kamen wir unserem Ziel dann aber langsam näher. Eine kleine letzte Pause gönnten wir uns an, bzw. auf Kaiser Karls Bettstatt. Hie sollte der Kaiser, der Legende nach, einst zwangsläufig übernachtet haben. Das musste ich mir natürlich anschauen. Höchstpersönlich testete ich den alten Felsblock… Hier wollte ich dann doch nicht übernachten!!!